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Ein Nein-Sager als Wegweiser

Erstellt von Pfarrer Christoph Hartmüller | |   Impulse

Der 3. Adventssonntag stellt uns – wie schon der vergangene Sonntag – Johannes den Täufer als adventliche Gestalt vor.

Bekannt ist seine Darstellung auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Mit überdimensioniertem Zeigefinger zeigt er auf den gekreuzigten Christus, dahinter die Worte: „Er muss wachsen, ich aber geringer werden.“ (Joh 3,30) Eine klare Botschaft!
Im Evangelium des Sonntags (Joh 1,6-8.19-28) wird Johannes aber zunächst als einer präsentiert, der dreimal „nein“ sagen muss. Nein, er ist nicht der Christus. Nein, er ist nicht Elija. Nein, er ist nicht der Prophet. Er enttäuscht damit Erwartungen. Aber erst dieses dreimalige „nein“ ermöglicht ihm das „Ja“ zu Christus – den ausgestreckten Zeigefinger.
Johannes lädt uns im Advent ein, auf Christus zu warten. Die gegenwärtige Zeit zwingt uns zum Warten: zum Warten auf ein Ende des Lockdown, zum Warten auf die Impfung gegen das Virus, zum Warten auf die Begegnung mit lieben Menschen, die wir vermissen. Vieles sagt im Moment „nein“ zu uns und zu unseren Vorstellungen und Plänen. Das ist enttäuschend. Aber es ermöglicht uns, ganz auf Christus zu schauen. In allen enttäuschten Er-wartungen, in jedem „Nein“ unseres Lebens wird deutlich: Wir warten auf Jesus Christus! Er allein ist der Gesalbte, der frohe Botschaft bringt (vgl. Jes 61,1).

Ich wünsche allen einen gesegneten 3. Adventssonntag.

Ihr Pfarrer
Christoph Hartmüller

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