Dieser Satz, von Guy de Maupassant, einem franz. Schriftsteller und Journalisten, hing im Eingangsbereich meiner Wohnung und erinnerte mich fast täglich unwillkürlich an meine Berufung als Mensch, aber auch als Seelsorger.
Wenn Sie heute, liebe Gemeindemitglieder unserer Pfarrei Mariä Himmelfahrt Otterberg, diese Zeilen lesen, dann werde ich schon an meiner neuen Wirkungsstätte in der Pfarrei Hl. Maria Magdalena in Klingenmünster sein und meine ersten Schritte versuchen zu wagen. Bei allem Neuanfang mit den vielen neuen Aufgaben die mir noch sehr fremd sein werden, darf ich voller Stolz und Dankbarkeit auf fünf erfüllte Jahre zurückblicken und daraus Kraft und Hoffnung schöpfen.
In dieser zurückliegenden Zeit war es mir immer wieder wichtig, Menschen, ob Jung oder Alt, in ihren ganz eigenen Lebensentwürfen und Lebenslagen zu begegnen und das Gesicht Jesus in ihnen aufleuchten zu lassen. Manches Mal ist es mir gelungen, manchmal auch nicht.
Mir fällt dabei das schöne Bild ein, worauf aus vielen unterschiedlichen Gesichtern von Menschen das Gesicht Jesu sich abbildet. Für mich das Zeichen als Seelsorger in unserer heutigen Zeit: Christus hat kein anderes Gesicht, als das unsrige – in all ihren Facetten und Unterschieden. Fünf Jahre durfte ich als Seelsorger mit Ihnen Ihren Glaubens- und Lebensweg begleiten und mitgehen. Angefangen mit den vielen guten und herzlichen Begegnungen der jungen Eltern, die ihr Kind zur Taufe begleitet haben, den jungen Erwachsenen, die sich ihr Ja-Wort gegenseitig vor Gott und der Kirche geschenkt haben, aber auch die vielen Begegnungen bei Geburtstagsbesuchen, bei den Krankenkommunionen, aber auch bei den Momenten, an dem ein Mensch seine letzte Wegstrecke mit der Krankensalbung beenden wollte. Ich erinnere mich an viele Treffen mit unseren Kindern und Jugendlichen, sei es bei unseren beiden Kitas, den Erstkommunionkindern oder mit den Firmlingen.„Begegnungen, die mir mein Leben lebenswerter machten.“
Als nun leitender Pfarrer darf ich aber auch zurückschauen auf unser gemeinsames Team in unserer Pfarrei. Als erstes die „guten Seelen“ im Pfarrbüro, unseren Sekretärinnen, die mit uns dem Seelsorgeteam, meines Erachtens eine sehr gute und sehr wertvolle Arbeit für die Menschen und für die ganze Pfarrei leisten. Aber auch das Seelsorgeteam hat mich in den zurückliegenden Jahren geprägt und mich wachsen lassen. In ihrer Unterschiedlichkeit in so manchen theologischen und pastoralen Fragen im Team, ist es uns jedoch meist gelungen, gemeinsam das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren – die Begegnung mit dem Menschen, und damit letztendlich auch mit Gott selbst.
Dank möchte ich ausdrücklich sagen allen Ehrenamtlichen in den verschiedenen Gremien, in den Gemeindeausschüssen, im Pfarreirat und im Verwaltungsrat. Auch den vielen Mitgliedern in den unterschiedlichen Gruppierungen und kirchlichen Vereinen, die zum Weitertragen der Frohen Botschaft mit dazu beitragen sei ein herzliches Vergelt´s Gott ausgesprochen. Viel Zeit und Engagement bringen sie immer wieder ein für ein aktives und lebendiges Gemeindeleben vor Ort. Ich war immer wieder überrascht mit welcher Fantasie und Kreativität so manche neue Wege ausprobiert und auch gegangen worden sind.
Dafür wünsche ich weiterhin viel Kraft und Mut. Letztendlich darf ich meinem Gott Danke sagen, dass er Sie mir alle auf den Weg gestellt hat, dass Sie mich alle so wertschätzen wie ich war und dass wir gemeinsam versucht haben, das Reich Gottes schon jetzt und hier sichtbar und lebendig werden zu lassen.
Bleiben wir auch weiterhin in der Begegnung mit dem Anderen, besonders mit mit all jenen, die schon unser Papst Franziskus erwähnt hat: die am Rande unserer Gesellschaft sind, am Rande unserer Pfarreien. Und in jeder Begegnung sollte nicht der moralische Zeigefinger gehoben werden, sondern ein liebendes Herz sprechen.
Gottes reichen Segen für Sie alle mit Ihren Angehörigen wünscht Ihnen ihr Seelsorger
Pfarrer Marco Gabriel
