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Feuchtigkeitsprobleme im Kapitelsaal

Erstellt von Pfr. Dr. Achim Dittrich | |   Kapitelsaal Otterberg

Bei den vier Säulen, die das neunjochige Gewölbe samt dem ganzen Pfarrhaus tragen, besteht Gefahr, dass sie durch innere Durchnässung mit der Zeit mürbe werden und instabil.

2015 regte ich eine neue Ausstattung mit besseren und stilgerechteren Lampen an. Die Fachleute aus Speyer ließen bei der Prüfung des Vorhabens 2016 den ganzen Raum denkmalpflegerisch untersuchen;  es wurde eine größere Maßnahme angesetzt, die der aufsteigenden Feuchtigkeit in Säulen und Wänden begegnen sollte.
2018 wurden zwei größere Öffnungen in den Boden gebrochen, um dessen Aufbau zu untersuchen. Unter den Sandsteinplatten findet sich eine Schicht Kalkmörtel, eine Folie, stellenweise 10 Millimeter dicke Stahlplatten, eine 7 Zentimeter dicke Schicht mit Tonhohlplatten (Fußbodenheizung), 18 Zentimeter dicker Stahlbeton, im Mittelmaß 75 Zentimeter Kies, darunter eine Lehmschicht bis zum Grundwasser. Durch solch einen kompakten Bodenaufbau kann keine Feuchtigkeit mehr aufsteigen, der Sandsteinboden bleibt trocken, aber die Säulen und die Wände mit ihren Steinfundamenten führen verstärkt Wasser nach oben. Bei den vier Säulen, die das neunjochige Gewölbe samt dem ganzen Pfarrhaus tragen, besteht Gefahr, dass sie durch innere Durchnässung mit der Zeit mürbe werden und instabil - was verherrend für die Statik des Gewölbes und des Hauses insgesamt wäre. 

Es kam zum baufachlichen Entscheid, den gesamten Bodenaufbau zu entnehmen und einen atmungsfähigen Boden neu einzubauen - ein großes, teures Projekt!
Seit Herbst 2018 stand das Projekt still, da die Finanzierung ungeklärt war - die Planung sieht  Kosten von ca. 290.000 Euro vor. Zwei Drittel der Maßnahme wird die Diözese finanzieren, das restliche Drittel würde aber die Kirchenstiftung allein überfordern.
Nun ist im April von der "Stiftung Deutsche Denkmalpflege" der Bescheid über eine großzügige Förderung gekommen, die es erlaubt, das Projekt durchzuführen. Ab Herbst kann der Boden entfernt und neu aufgebaut werden.
Gewiss ist es eine teure Maßnahme, aber der Kapitelsaal ist über 800 Jahre alt und stellt nicht nur einen musealen Raum dar, sondern wird von den Besuchern der Abteikirche ebenso geschätzt wie von den Teilnehmern an pfarrlichen und kulturellen Veranstaltungen - die Investition lohnt sich!
Der Anteil der Kirchenstiftung über knapp 95.000 Euro ist noch nicht zur Gänze ausfinanziert - Spenden sind sehr willkommen!

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