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Wenn Träume in Erfüllung gehen

Erstellt von Georg Brehm | |   Erfenbach

Rückblick: 15 Jahre Partnerschaft zwischen den Pfarreien Nkanka, Nkombo und Erfenbach

„Ich glaube, ich bin im Himmel“, etwas erschöpft aber glücklich blickt Pfarrer Placide von der Insel Nkombo in Ruanda auf einen ereignisreichen Tag in Speyer zurück. Die Begegnung mit Weihbischof Otto Georgens, die gemeinsame Dombesichtigung und Besteigung des Turms sowie das anschließende Beisammensein bei einem kühlen Getränk werden ihm und seinen fünf ruandischen Begleitern besonders in Erinnerung bleiben.
Anlass ihres elftägigen Aufenthaltes Ende Juni war das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den Pfarreien Nkanka und Nkombo und den deutschen Freunden und die damit verbundene Einladung durch den Partnerschaftskreis Ruanda der katholischen Gemeinde Erfenbach. Schließlich sollte dieses kleine Jubiläum gemeinsam gefeiert werden. Doch nicht nur die Anzahl der Jahre, auch die zurzeit sehr gute, freundschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit der drei Pfarreien veranlasste die Gastgeber zu diesem Schritt.
Zu der Delegation gehörten neben Pfarrer Placide Manirakiza von der Inselpfarrei Nkombo auch die dortige Lehrerin der Grundschule St. Pierre, Béatrice Buhoro, die gemeinsam mit der Grundschule Erzhütten auch noch den zehnten Geburtstag ihrer Schulpartnerschaft feiern konnte. Ebenfalls von Nkombo kam Théophile Ndabaruzi, ein Landwirt.
Aus der Partnerpfarrei Nkanka waren Pfarrer Théogène Ngoboka, Ingenieur André Uwizeyimana und Krankenpflegerin Dative Akingeneye angereist.
Insgesamt wurde der sechsköpfigen Delegation aus dem Südwesten Ruandas ein abwechslungsreiches Programm geboten. Die Sesselbahn zur Riethburg veranlasste Ingenieur André zu der Feststellung, dass dies eine Bereicherung für das Land der tausend Hügel wäre. Vor allem würde es den Aufstieg vom Kivusee hoch zur Pfarrkirche von Nkombo wesentlich erleichtern. Auch die modernen und schnellen Züge mit dem kompakten Gleissystem hatten es ihnen angetan, kennt man in Ruanda die Bahn doch nur aus Erzählungen. Ein Highlight neben der Domstadt Speyer war auf jeden Fall der Besuch in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, mit dem römischen Stadttor Porta Nigra, der Basilika, dem Amphitheater und den Kaiserthermen. Und bei einem guten Glas Moselwein konnten die Gäste dankbar auf einen weiteren gelungen Tag zurückblicken.
So schön die Woche mit zahlreichen Programmpunkten auch war, so übertraf das Begegnungsfest am Sonntag doch alle Erwartungen. Begonnen wurde mit einem Jubiläumsgottesdienst in der in den ruandischen Landesfarben Blau, Gelb und Grün wunderschön geschmückten Kirche von Erfenbach.  Zelebranten waren neben den ruandischen Pfarrern Placide, Théogène und Eugène, der eigens aus Belgien angereist war, um die ruandischen Freunde zu treffen, auch Pfarrer i. R. Ewald Sonntag und Pfarrer Marco Gabriel.
Als Mitbegründer dieser Partnerschaft ließ Pfarrer Sonntag es sich nicht nehmen, diesen Tag mit seiner ehemaligen Pfarrgemeinde und den Gästen aus Ruanda zu feiern. Pfarrer Marco Gabriel reiste während seiner Tätigkeit als Kooperator der Pfarrei Otterberg viermal mit den Freunden aus Erfenbach nach Ruanda. Obwohl er mittlerweile leitender Pfarrer der Pfarrei Klingenmünster ist,  verbinden ihn heute noch tiefe Freundschaften mit den Menschen aus den Partnerpfarreien Nkanka und Nkombo.
Die Tanzgruppe Umucyo der ruandischen Studenten und Studentinnen brachte endgültig mit afrikanischen Klängen, Gewändern und den für uns unnachahmlichen leichten, fließenden Bewegungen das typisch afrikanische Feeling in das Gotteshaus und begeisterte die Gottesdienstbesucher.
In den anschließenden Grußworten der geladenen Gäste, darunter Richard Auernheimer, Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz/Ruanda, und Christoph Fuhrbach, Referent der Abteilung Weltkirche im Bistum Speyer, wurde den Erfenbachern mit ihrer Vorsitzenden Barbara Schneider eine vorbildliche Partnerschaftsarbeit bescheinigt.
Dank des schönen Wetters konnte im Freien weiter getanzt und gefeiert werden. Viele Helfer sorgten für ein gelungenes Fest, das in guter Erinnerung bleiben wird.
Die zehn Tage in Deutschland gingen schnell vorbei. Abschließend besprach man bei einem gemeinsamen Frühstück die weitere Projektarbeit. Ein konstruktiver Gedankenaustausch mit der Option, dass sich manche der guten Ideen schon im Oktober in die Tat umsetzen lassen, wenn eine Delegation aus Erfenbach zum Gegenbesuch für zwei Wochen in das Land der tausend Hügel reisen wird. Und mit Sicherheit wird auch dort noch einmal auf die 15-jährige Partnerschaft und Freundschaft angestoßen werden.
„Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Théophile von der Insel Nkombo wird noch lange an die Zeit bei den Freunden in Deutschland denken. Glücklich und dankbar und den Kopf voller Eindrücke kehrte die Gruppe wohlbehalten in ihre Heimat zurück.

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