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Aus Partnern werden Freunde

Erstellt von G. Brehm | |   Ruanda

15 Jahre gemeinsam unterwegs!

Stolz blickt der Partnerschaftskreis Ruanda Gemeinde Erfenbach e.V. auf 15 Jahre Partnerschaft zurück: auf das, was er geleistet hat, auf die Projekte, addiert das Spendenaufkommen und die Investitionen. Wenn es auch meist viele kleine Dinge waren, so ergibt es in der Summe doch etwas Großartiges. Und stolz kann der Verein auch darauf sein, wie nahe man sich menschlich gekommen, zur Familie geworden ist.

Barbara Schneider, Vorsitzende des Vereins, erinnert an die erste Tuchfühlung der Pfarreien Nkanka, Nkombo und Erfenbach im Jahre 2004: „Beschränkte sich der Kontakt zunächst auf wenige E-Mails, so lernten wir bereits 2005 die ersten Menschen aus unserer Partnerpfarrei Nkanka kennen, die anlässlich des Weltjugendtages in Deutschland waren. Als sich dann 2007 die erste Delegation aus Erfenbach auf den Weg nach Ruanda machte, war klar, daß diese Partnerschaft etwas ganz Besonderes ist und wert, weiter gehegt zu werden. Seit 2007 finden die Besuche bei den ruandischen Partnern jährlich statt. Die Begegnungen sollten und sollen aber keine Einbahnstraße sein und die Freunde aus dem fernen Afrika auch unsere Heimat kennenlernen. Und so werden regelmäßig kleine Gruppen nach Deutschland eingeladen. Diese persönlichen Begegnungen sind für uns zum wichtigsten Bestandteil der Partnerschaft geworden. Nur dadurch kann die Zusammenarbeit  funktionieren, kann man voneinander profitieren, lernen und einander besser verstehen. In den vergangenen 15 Jahren haben wir Freud und Leid miteinander geteilt, das Leben in größter Armut erlebt und gelernt, daß wir nicht alle Menschen unserer Partnergemeinden retten können, aber einigen ein Lichtblick im Leben sein und etwas Hoffnung schenken können.“

Auf beiden Seiten wurde der 15. Geburtstag der Partnerschaft gebührend gefeiert. Waren bereits im Juni sechs Freunde aus Ruanda anläßlich des Jubiläums zu Gast in Deutschland, besuchte im Oktober eine vierköpfige Erfenbacher Delegation die Partnerpfarreien Nkanka und Nkombo in der Diözese Cyangugu. In beiden Gemeinden wurde noch einmal das Jubiläum festlich begangen. Und für die Geburtstagskinder ist eines sicher: Was als Partnerschaft begann, ist zur tiefen Freundschaft geworden und alle hegen den Wunsch, daß noch viele gemeinsame Jahre folgen werden.

Doch nicht nur zum Feiern reisten die Mitglieder des Partnerschaftskreises nach Ruanda. Wie jedes Jahr besuchten sie die Ärmsten in ihren Lehm- und Holzhütten, brachten Lebensmittel mit und trafen sich mit den Jugendlichen, die schon länger unterstützt werden. Sinnvoll erwies sich auch eine Projektbesprechung mit den Partnerpfarrern Félix Hakizimana und Placide Manirakiza. Direkt in die Tat umgesetzt wurden der Kauf eines Grundstücks mit Stall für das Schweinezuchtprojekt einer Jugendgruppe, die Finanzierung eines Hühnerzuchtprojektes und der Kauf eines Keyboards für den Musikunterricht in der Schule von Nkanka. Und beide Pfarreien erhielten als Geburtstagsgeschenk für jedes Jahr der Partnerschaft eine Ziege oder ein Ferkel, je nach Wunsch und Bedarf.

Ein großes Anliegen auf afrikanischer Seite ist die Weiterbildung der Kinder und Jugendlichen. Es gibt viele intelligente Kinder, die gerne die Sekundarschule, unserem Gymnasium gleich, besuchen würden, aber das dafür notwendige Schulgeld nicht bezahlen können. Auch hier wird der Partnerschaftskreis für das kommende Schuljahr versuchen, eine Lösung zu finden.

Mit großer Befriedigung schaut der Partnerschaftskreis auf das in den 15 Jahren Geleistete der gelebten Partnerschaft zurück, richtet den Blick aber auch erwartungsvoll in die Zukunft. Er hofft, auch weiterhin noch einige gute Spuren in den Partnerpfarreien Nkanka und Nkombo hinterlassen zu können.

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