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Die Gabenbereitung – es geht weiter

Erstellt von Pfarrer Harald Fleck | |   Top 3

„Jetzt kommt Bewegung auf“ hatte ich das letzte Mal geschrieben und von der Bewegung durch den Priester und die Messdiener berichtet.

Aus meiner Heimatgemeinde kenne ich es so, dass es bis in 80er bzw. 90er Jahre hinein auch eine Bewegung im Kirchenschiff gab. Und zwar war es üblich, dass bei den Sonderkollekten nicht die Messdiener, der Küster oder die Mitglieder des Verwaltungsrates die Kollekte mit den Körbchen bzw. Sammelbüchsen eingesammelt habe, sondern die Gläubigen selbst beim Opfergang ihr Opfer, also ihre Geldspende in einem Tütchen, dem sogenannten Opfertütchen oder Spendentütchen nach vorne vor die Stufen des Altares gebracht haben und es selbst in das große Behältnis, den Opferkasten, reingelegt haben. Leider wurde dieser schöne Brauch, wie ich finde, durch das immer höher werdende Alter der Gläubigen in der Messe dann irgendwann abgeschafft, weil es vielen zu mühsam war die Kirchenbank zu verlassen und nach vorne zu gehen. Die Sammelbüchsen wurden damals bei uns auch durch Körbchen ersetzt, weil man die Opfertütchen mit dem Papiergeld nicht durch den Schlitz der Büchse bekommen hat. Aber dennoch hat der alte Brauch etwas Schönes ausgedrückt, wenn man seine eigene Gabe nach vorne gebracht hat; man sich selbst aufgemacht hat, um etwas Gutes zu tun. Und als Kind habe ich mich da dann auch immer gefreut, dass es auch für mich mal etwas zu tun gab und ich nicht nur still in der Bank bleiben musste. Ich glaube anderen Kindern ging es damals ähnlich.
Die Kollekte ist an normalen Sonntagen für die Aufgaben der eigenen Pfarrei bestimmt. Aber es gibt immer auch die Sonderkollekten, verteilt über das ganze Jahr. Neben den großen Kollekten, bei den die großen kirchlichen Hilfswerke unterstütz werden in ihren weltkirchlichen Aufgaben, wie das z.B. Missio, Missereor, Renovabis, Caritas, u.a. tun, gibt es auch weitere Sonderkollekten, wie z.B. bei der Erstkommunion oder Firmung. In manchen Gemeinden auch je eigene zweckgebundene Kollekten für den Blumenschmuck, die Heizkosten, die Pflege der Außenanlagen oder für besondere Anschaffungen. Im Laufe meiner Jahre als Priester in verschiedenen Gemeinden gab es da ganz unterschiedliche und auch kreative Ideen der Gemeindeausschüsse und Verwaltungsräte, um die Kirchenbesucher für die verschiedenen Projekte und Aufgaben der Gemeinde zu sensibilisieren und deren Bereitschaft für eine größere Opfergabe zu erhöhen.

Bis zum nächsten Donnerstag.

Verbunden im Gebet.
Ihr Pfarrer Harald Fleck

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