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Und was hat das jetzt mit mir zu tun?

Erstellt von Pfarrer Fleck | |   Impulse

Nachdem wir die Frohe Botschaft, das Evangelium gehört haben, dürfen wir uns wieder hinsetzen. Wozu eigentlich?

An Sonn- und Feiertagen und auch an den Hochfesten, die zuweilen uner der Woche gefeiert werden, kommt jetzt die Homilie, die wir meist als Predigt bezeichnen. Hierbei werden meist die Texte der heiligen Schrift, die gerade zuvor von Lektor oder Priester vorgetragen wurden, ausgelegt.
Nicht immer verstehen wir alles, was uns die Heilige Schrift erzählt. Ein anderes Mal sind wir voll dabei und wir befinden uns vielleicht in genau so einer Situation und wir erfahren Kraft und Zuspruch durch das gehörte.

Dem Diakon, dem Priester oder dem Bischof ist in der Homilie aufgetragen während des liturgischen Jahres die Geheimnisse des Glaubens und die Grundsätze des christlichen Lebens aus den biblischen Lesungen und den liturgischen Texten darzulegen und/oder weitere Texte der Messe zu erklären.
Das ist nicht immer einfach. Denn die mitfeiernden Christen sind doch ganz unterschiedlich und ihre Lebenssituation nochmals vielfältiger.
Ein Kommunionkind versteht manchmal einen Text leichter, als ein Jugendlicher, der sich auf seine Firmung vorbereitet. Die Frau, die in der vergangenen Woche ihren Mann zu Grabe getragen hat, ist in einer anderen Verfassung, als das junge Ehepaar, das sich auf die Taufe ihrer Tochter vorbereitet. Derjenige, der eine anstrengende Woche hinter sich hat, muss, sobald er sitzt, gegen die Müdigkeit ankämpfen. Eltern versuchen ihre Kinder ruhig zu halten, so dass die anderen in der Kirche nicht gestört sind. Und der ein oder die Andere hofft ein stärkendes Wort für die begonnene Woche zu hören.
Und doch hören sie alle die gleichen Texte in Lesung und Evangelium und der Prediger versucht für sie alle in der Predigt den richtigen Ton zu finden bzw. das rechte Wort zu finden. Aber, Gott sei Dank, gibt es auch noch den Heiligen Geist. Ohne ihn wäre wohl jeder Prediger angesichts der Fülle der Dinge, die es zu berücksichtigen gilt, überfordert. Der Heilige Geist hilft dem Prediger und er hilft demjenigen, der sich für das Wort Gottes interessiert und sich darauf einlassen will, es recht auszulegen und auch zu verstehen.
Auch wenn es nicht ausdrücklich vorgesehen ist, so ist es dennoch ein guter Brauch, nach der Homilie noch einen Augenblick schweigend das Gehörte in sich setzen zu lassen, bevor alle eingeladen sind miteinander den gemeinsamen Glauben zu bekennen.

Bis zum nächsten Donnerstag.
Verbunden im Gebet.

Ihr Pfarrer Harald Fleck

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