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Die Chance der Bärenraupe, über die Straße zu kommen

Erstellt von Petra Benz, Gemeindereferentin | |   Impulse

So langsam verlieren viele Menschen um mich herum die Geduld!

„Keine Lust mehr auf Masken!“ „Es reicht so langsam mit Abständen!“
„Die haben sie doch nicht mehr alle – es gibt schon wieder neue Einschränkungen. So langsam reicht´s!“
Ich erlebe, dass so mancher und manche in Lethargie verfällt und einfach nichts mehr tut!
Es nutzt ja nichts, zu jammern und zu boykottieren! Wir müssen da jetzt gemeinsam durch!
Und irgendwann und irgendwie wird es auch wieder besser werden!
Deshalb ist es für mich keine Option, einfach alles geschehen zu lassen und mich zurück zu ziehen.
Ich will gestalten – auch in der Pandemie – eben in dem Rahmen, wie es möglich ist.
Hilfreich finde ich da immer wieder, die Geschichte von Rudolf Otto Wiemer.
Und ich wünsche mir jeden Tag neu den Mut der Bärenraupe!


Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.
Sie weiß nicht, wie breit der Asphalt ist.
Weiß nichts von Fußgängern, Radfahrern, Mopeds.
Die Bärenraupe weiß nur, dass jenseits
Grün wächst. Herrliches Grün, vermutlich fressbar.
Sie hat Lust auf Grün. Man müsste hinüber.
Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Sie geht los. Geht los auf Stummelfüßen.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Geht los ohne Hast. Ohne Furcht. Ohne Taktik.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los und geht und geht und
geht und kommt an.
 Rudolf Otto Wiemer „Die Chance der Bärenraupe,
über die Straße zu kommen“

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