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Alle suchen dich!

Erstellt von Christiane Gegenheimer, Pastoralreferentin | |   Impulse

Heute hören wir in der Kirche die frohe Botschaft von Jesu Aufenthalt in Kapernaum, dort wo Petrus wohnt und Jesus schon als junger Mann die Synagoge besuchte.

Da Jesus viele Menschen – auch die Schwiegermutter von Petrus – heilt, laufen ihm die Leute nach. Also geht er morgens, ganz, ganz früh fort, um an einem einsamen Ort zur Ruhe zu kommen – eine Verbindung zum Vater aufzunehmen – diese Beziehung zu pflegen.
Wir Menschen sind unruhig, sind ungeduldig – wir suchen nach Hilfe, Heilung, Unterstützung, Rettung aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, ja eigentlich Erlösung – möglichst schnell und exklusiv.
Doch Jesus lässt sich nicht magisch vereinnahmen. Als seine Freunde ihn finden und ihm sagen, dass alle ihn suchen, folgt er nicht ihrer Aufforderung zurückzukehren, um vielleicht weiter zu heilen oder sich feiern zu lassen. Er will weg und in anderen Dörfern, anderen Menschen von Gott erzählen, sie erfahren lassen, was das Reich Gottes für sie bedeutet.
Ich finde, es ist ein Wort für uns: Alle suchen dich! – Es ist Jesus, den auch wir heute suchen. Wenn wir ihn suchen, dann im Gebet.
Doch Jesus erklärt das Leid der Menschen nicht, er beseitigt es auch nicht einfach. Aber er sieht die Menschen an auf seiner Wanderschaft, er leidet mit ihnen, sieht sie in Angst, im Schmerz, in Trauer und Wut, auch in ihrer Schuld und kann sie trotzdem annehmen wie sie sind. Ihnen will er sagen, dass sie mit all dem bei Gott ein offenes Ohr finden und er im Reich Gottes ihre Tränen trocknen wird.
So wie Jesus jeden Menschen sein lassen zu können und ihm dennoch eine Hoffnung, eine Zukunftsperspektive nennen zu können - meine ich, ist die frohe Botschaft für jeden von uns heute: Jesus sieht uns an – mit liebevollem Blick, mit all unseren Makeln, Fehlern, unserer Schuld – und nimmt uns an – lässt uns erstmal sein wie wir sind – und manchmal überrascht er uns, wenn wir spüren, dass er uns hört und unsere Gebete erhört.
Und wenn es gerade im Moment einen guten Grund gibt, dass die Botschaft Jesu weiterleben muss, dann diesen, dass den Menschen in unserer Zeit zugesagt wird, dass sie sich nicht nur fürchten müssen, dass sie nicht nur glänzen müssen, dass sie nicht ewig jung und gesund sein müssen, dass nicht Leistung und Erfolg die eigentliche Lebensberechtigung sind, sondern dass jedem Menschen die ganze Liebe, Annahme, Trost und Vergebung Gottes gelten. Und wenn wir uns in Jesu Nachfolge begeben, dann hilft er uns dabei, uns zu verändern und zu besseren Menschen – und ihm immer ähnlicher zu werden.
Wenn Sie jetzt Zeit und Lust haben, dann hören Sie gerne noch folgendes Lied von Manfred Siebald an: Jesus, zu dir kann ich so kommen, wie ich bin.

Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche Ihnen und allen Menschen, die Ihnen wichtig sind!
Bleiben Sie behütet!
Ihre Christiane Gegenheimer

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