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Gemeinschaft – Absonderung – Zuwendung

Erstellt von Pfarrer Christoph Hartmüller | |   Impulse

Helau und Hallo - alles etwas ruhiger in diesem Jahr!

Ich gehöre zu den Menschen, die nicht übermäßig traurig sind, dass die närrische Zeit in diesem Jahr etwas reduzierter ausfällt als sonst. Ich weiß aber, wie viel Energie und Herzblut viele Menschen investieren, um für andere und sich selbst die fünfte Jahreszeit zu einem unvergesslichen Erlebnis der Fröhlichkeit und der Gemeinschaft zu machen. Auch das muss in diesem Jahr zurückstehen.
Zurückstehen muss auch der Aussätzige, von dem wir im Sonntagsevangelium (Mk 1,40-45) hören. Aussätzige mussten sich absondern und durften sich niemandem nähern – wegen der Ansteckungsgefahr (das kennen wir). Aber nicht nur wegen der Ansteckungsgefahr, sondern auch wegen der durch die Erkrankung entstandenen kultischen Unreinheit. Eine Teilnahme am Gemeinschaftsleben und speziell am Gottesdienst war damit auch moralisch verunmöglicht. Deshalb schickt Jesus den Mann nach der Heilung auch nicht zum Arzt, sondern zum Priester – die kultische Reinigung musste durch ein entsprechendes Opfer im Tempel vollendet werden.
Bezeichnend ist zuvor aber die Reaktion Jesu. Der Aussätzige darf sich wegen seiner Unreinheit Gott nicht nähern. Gott nähert sich durch Jesus dem Mann und berührt ihn sogar. Jesus als der Gesalbte Gotte beseitigt den Grund für die Unreinheit und damit für die Absonderung.
Gott wendet sich dem Menschen zu, der – warum auch immer – nicht in Gemeinschaft leben und feiern kann. Er nimmt ihn auf in die Gemeinschaft mit sich selbst – auch all die Narren, die Fastnacht in diesem Jahr alleine zu Hause feiern müssen.

Ihnen allen wünsche ich eine angemessen fröhliche Gestaltung der Fastnachtstage zu Hause und einen besinnlichen Start in die Vorbereitungszeit auf Ostern am Aschermittwoch!

Ihr
Christoph Hartmüller, Pfarrer

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Bild: Peter Weidemann, pfarrbriefservice.de