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Was treibt dich an?

Erstellt von Gemeindereferentin Petra Benz | |   Impulse

Normalerweise tun wir Dinge, weil wir sie eben schon immer so getan haben oder weil andere es auch tun.

Bis Ende September werden wir in unserer Pfarrei 105 Kinder in 17 Gottesdiensten zur ersten heiligen Kommunion geführt haben. Es sind kleine Gruppen bis zu 8 Kinder, die sich in den letzten Wochen und Monaten in Gottesdiensten, Videogruppenstunden und zusammen mit ihren Eltern auf dieses wichtige Ereignis in ihrem Christenleben vorbereitet haben.
Gestern habe ich einigen Kindern und Eltern die Frage gestellt, warum sie die Erstkommunion empfangen wollen. Mir kam zuerst einmal verdutztes Schweigen entgegen. Sprachlosigkeit!
Dann, so nach und nach, wurde im Gespräch den Kindern und Eltern deutlich, dass es darum geht, zu Jesus zu gehören. Dass die Kinder zum ersten Mal an seinem Tisch Platz nehmen dürfen und voll mitfeiern dürfen, dass sie dadurch noch etwas mehr als bisher in die Gemeinschaft mit Jesus hineingenommen werden und somit sein tiefes Geheimnis der Wandlung von Brot und Wein mit er-fahren dürfen.
Diese Frage, was mich antreibt, was meine Motivation für eine Sache ist, finde ich sehr wichtig. Normalerweise stellen wir sie uns jedoch nicht! Normalerweise tun wir Dinge, weil wir sie eben schon immer so getan haben oder weil andere es auch tun. Weil es eben Tradition oder Gewohnheit ist. Vielleicht aber auch, weil wir etwas tun müssen. Und selbst, wenn wir etwas Neues anfangen, gibt es meistens ganz unbewusste Antriebe in uns, die wir nicht zwangsläufig benennen oder vorher reflektieren. Vielleicht tun wir es oberflächlich, weil wir Freude daran haben oder zusammen mit anderen etwas auf die Beine stellen wollen. Aber nicht hinter jeder Handlung steht eine reflektierte Agenda.
Im heutigen zweiten Lesungstext aus dem 1. Johannesbrief werden wir aufgefordert, „nicht nur mit Wort und Zunge zu lieben, sondern in Tat und Wahrheit“. Wir sollen tätig werden und nicht nur über etwas sprechen und wenn wir etwas tun, sollen wir wahrhaftig bleiben, also authentisch bleiben. Wir sollen nichts gegen unseren eigenen Willen und gegen unser Herz tun. Und dazu wird uns die Kraft des Heiligen Geistes verliehen.
Diese undefinierbare Kraft Gottes scheint in unserem Leben immer wieder eine Rolle zu spielen und ist wohl das, was Psychologen „unbewusste Motivation“ nennen.
Vielleicht ist es manchmal auch ganz gut, den Geist Gottes wirken zu lassen und darauf zu vertrauen, dass im Nachhinein sich ein Sinn erschließt.

Ihre
Petra Benz,
Gemeindereferentin


Lesung
aus dem ersten Johannesbrief. 1 Joh 3, 18 - 24
18 Meine Kinder,
wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.
19 Und daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind.
Und wir werden vor ihm unser Herz überzeugen,
20 dass, wenn unser Herz uns verurteilt,
Gott größer ist als unser Herz
und alles weiß.
21 Geliebte, wenn das Herz uns aber nicht verurteilt,
haben wir gegenüber Gott Zuversicht;
22 und alles, was wir erbitten,
empfangen wir von ihm,
weil wir seine Gebote halten
und tun, was ihm gefällt.
23 Und das ist sein Gebot:
Wir sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben
und einander lieben gemäß dem Gebot, das er uns gegeben hat.
24 Wer seine Gebote hält,
bleibt in Gott und Gott in ihm.
Und daran erkennen wir,
dass er in uns bleibt:
an dem Geist, den er uns gegeben hat.

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Heiliger Geist by Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de