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Wovon lebst du so?

Erstellt von Christiane Gegenheimer, Pastoralreferentin | |   Impulse

Na? Ne Idee?

Wenn diese Frage gestellt wird, dann sind es unterschiedliche Antworten, die gegeben werden. Von unterschiedlichen Menschen, zu unterschiedlichen Zeiten.
Was könnte das heute sein?
Vom Geld, das ich verdiene; von einer Umarmung; vom Besuch meiner Kinder; vom Erfolg in meinem Beruf; vom Kuchen meiner Bäckerei; von meinen selbstverdienten Brötchen; von dem, was andere wegwerfen; von meinem Ersparten… so oder so ähnlich könnten Antworten ausfallen.

Ich stimme zu: davon lebe ich auch. Doch irgendwie reicht mir das nicht wirklich zum Leben. Mehr so zum Überleben.
Wir Menschen verspüren Sehnsucht!
Da ist doch noch mehr als das, was wir haben oder erleben!(?)
Manchmal darf ich bei einer Trauerfeier predigen, dass die Verstorbene lebenssatt dem Tod entgegensah. Gesättigt vom Leben. Reich beschenkt von allem, was unser irdisches Leben zu bieten hatte im Wissen darum, dass noch etwas auf sie wartet.

Und darum geht es Jesus heute im Evangelium (Joh 6,24-35):
dieses mehr, das wir nicht nur im Tod, sondern auch schon im Leben brauchen, damit wir es in seiner Fülle leben  können:
Es geht um das Brot, das uns auf eine Weise sättigt, die uns nicht mehr hungern lässt. Dass wir nicht mehr nach diesem „etwas“ suchen müssen, das uns eben ganz und gar erfüllt. Da braucht es keine Sicherheit der Fleischtöpfe Ägyptens, die durch den Preis der Freiheit erkauft werden muss. Keine herausragenden Abenteuer, die doch nur am eigentlichen Leben vorbei gehen…
Hier und jetzt leben heißt: Jesus als das annehmen, was er für uns ist:
Brot – Lebensmittel – Mittel zum Leben – Leben in Fülle.

Wenn schon Suche, dann die Suche nach ihm in all den lauten und verführerischen Stimmen dieser Welt.
Wir haben das Glück, wirklichen Hunger oder Durst im materiellen Sinne nur aus dem Fernseher oder den Erzählungen der Generation, die den Krieg noch erlebte zu kennen. Wir wissen von diesem Verlangen nach Wasser nicht aus eigenem Erleben. Denn wir können unsere Bedürfnisse weitestgehend sofort stillen. Doch die Sehnsucht, diese ist uns wohlbekannt – die Sehnsucht nach der Fülle an Glück, andauernder Zufriedenheit.
Wie leicht nämlich das Glück zerbrechen kann, das wird uns nicht nur durch Naturkatastrophen bewusst, bei denen wir mit unseren Häusern aus Stein und all unserer menschlichen Kenntnis doch an unsere Grenzen kommen und schmerzlich merken, dass wir nicht alles selbst vermögen, das Leben nicht in unserer Hand haben.

Es lohnt sich immer, an Jesus dran zu bleiben. Auf dass Hunger und Durst – alle existentielle Sehnsucht von ihm gestillt wird.
Damit auch wir einmal sagen dürfen: Satt und reich beschenkt darf ich dem entgegensehen, was mich nach dem Leben hier noch erwartet: Jesus selbst, der mir Weg, Wahrheit und Leben ist!

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen!
Christiane Gegenheimer

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