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Wellen schützen

Erstellt von Petra Benz, Gemeindereferentin | |   Impulse

In Peru wurde 2013 ein neues Gesetz in Kraft gesetzt: Es ist nun möglich, Wellen zu schützen.

In Peru wurde 2013 ein neues Gesetz in Kraft gesetzt: Es ist nun möglich, Wellen zu schützen. Das habe ich durch eine Reportage des Auslandsjournals vom 29.8.21 erfahren (Video: Peru - Weltspiegel - ARD | Das Erste)
Was soll das? – Habe ich zuerst gedacht. Als Kanufahrerin weiß ich zwar so manche Welle zu nehmen, aber allzu viele Wellen machen das Vorwärtskommen anstrengend und auch gefährlich. Ohne allzu viele Wellen lässt es sich doch ganz gut paddeln und wenn man die Welle als Metapher für das eigene Leben versteht, dann ist es ja umso besser, wenn das Leben ohne Wellen verläuft. Kontinuität und Stabilität haben doch was für sich!
Nun ist es aber an Perus Küsten so, dass die Wellen zum einen eine wunderbare Möglichkeit zum Surfen bieten und andererseits durch die unter den Wellen befindlichen Riffe und Felsen eine Vielzahl von unterschiedlicher Ökosysteme im Wasser entstehen können, die der Artenvielfalt zugutekommt.

Mit diesem Gesetz, Wellen zu schützen, wird also der unkontrollierten Praxis Einhalt geboten, große Landschaftsveränderungen ohne Rücksicht auf die Natur vorzunehmen.
Und schützen kann Wellen dort jeder! Für umgerechnet 5000 € kann man für einen Strandabschnitt ein sogenanntes Wellengutachten erstellen lassen und diesen dann unter Naturschutz stellen.
Zwei Surfer und Umweltaktivisten, Carolina und Fabio, haben es geschafft, inzwischen über 30 „Wellenbereiche“ schützen zu lassen, indem sie Geld gesammelt haben. Ihr Ziel ist es, bis 2030 100 Strandabschnitte geschützt zu haben.
Damit die Wellen weiter existieren.

Für mein Leben bedeutet dies wohl, dass auch ich den Wellen nicht aus dem Weg gehen soll, es vielleicht auch gar nicht kann. Wellen müssen nicht unbedingt negativ sein. Manchmal bringen Wellen auch Bewegung und Erfrischung und lenken ab vom Alltag und Einheitsbrei. Wellen bringen vorwärts, sie erneuern und sie lassen uns Tiefen und Höhen erleben – und letztere vielleicht umso intensiver, wenn wir uns zuvor ganz unten gefühlt haben. Und – die Wellen zeigen mir, dass es für alle Probleme eine Lösung gibt.

Daran musste ich denken, als ich das heutige Evangelium gelesen habe:

  • Jesus macht es genauso: Für jede Welle, die ihm entgegenkommt, findet er eine Lösung. Und …
  • Er fordert Beharrlichkeit und gibt sich nicht mit halben Sachen ab, genau so, wie es Carolina und Fabio mit ihrem Wellenschutzprojekt tun

Und weil ich mir Jesus bei den Surfern an Perus Stränden ganz gut vorstellen kann, folgt nun das Tagesevangelium nach der Übersetzung aus der Volxbibel 3.0:

Wenn jemand nicht gegen uns arbeitet, dann ist er für uns

38 Johannes meinte mal zu Jesus: „Meister, wir haben im Ort so einen Typen getroffen, der fiese Geister, so Dämonen, aus Leuten rausholt. Und der tut das unter Verwendung von deinem Namen. Wir haben ihm das strengstens untersagt, er gehört ja schließlich nicht zu unserer Gruppe.“

39 „Das war nicht okay“, meinte Jesus. „Wenn jemand unter Verwendung meines Namens gute Sachen macht, wird er auf der anderen Seite meinen Namen nicht in den Dreck ziehen.

40 Wenn jemand nicht gegen uns arbeitet, arbeitet er für uns.

41 Wenn mal einer auch nur ein Glas Wasser rausrückt, weil er zu mir gehört, dann wird er dafür richtig belohnt werden. Das garantiere ich euch!“

Keine halben Sachen machen! Radikal für Gott leben!

42 „Hey, eins will ich euch sagen: Wenn irgendjemand das tiefe Vertrauen zerstört, das ein Mensch in mich hat, für den wäre es besser, er würde mit einem Betonklotz an den Füßen ins Meer geworfen werden!

43/44 Und wenn dich deine Hand zu Sachen verführt, die Gott nicht gut findet, dann säg sie lieber ab. Lieber einarmig im Himmel, als mit beiden Händen in der Hölle.

45/46 Und wenn dein Fuß dich dazu bringt, Sachen zu tun, die Gott nicht gut findet, dann säg ihn lieber ab. Besser einbeinig im Himmel als zweibeinig in der Hölle.

47 Und wenn dein Auge dich dazu verführt, Sachen zu machen, die dich von Gott trennen würden, dann reiß es lieber raus. Besser einäugig im Himmel als mit beiden Augen in der Hölle.

48 In der Hölle ist es total ätzend, du wirst dort ohne Ende Schmerzen haben.

 

Mk 9, 38 – 48 in der Übersetzung der Volxbibel 3.0

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