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Was sollen wir tun?

Erstellt von Dr. Christoph Hartmüller | |   Impulse

Im Sonntagsevangelium des 3. Adventssonntags (Lk 3,10-18) wird dreimal die Frage gestellt:

„Was sollen wir tun?“
Das erste Mal von den Menschen allgemein, das zweite Mal von Zöllnern, das dritte Mal von Soldaten. Johannes der Täufer gibt angesichts des kommenden Gerichts darauf keine spektakulären Antworten. Er verlangt von niemandem, dass er beispielsweise seinen Beruf oder seine Familie aufgeben muss, um gerettet zu werden. Die Menschen sollen aber gerade da, wo sie leben und arbeiten, das Beste tun, was sie können. „Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat …“ Man darf also immerhin ein Gewand behalten. Selbst von den Zöllnern, die im Evangelium sonst nicht gut wegkommen, verlangt er nur: „Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist.“

Es gab schon radikalere Prediger – und es gibt sie auch heute. Sie geben klare, einfache, radikale Antworten auf die Frage: „Was sollen wir tun?“ Meistens sind diese Antworten aber zu einfach. Johannes predigt eine andere Form von Radikalität: Sie soll sich im Alltag, im Leben, im Beruf, in der Familie auswirken. Denn dorthin kommt Christus, den er verkündet. Immer und überall kann die Nachfolge gelebt werden.

Paulus formuliert es heute so: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ (Phil 4,4) Es gibt nicht immer Grund zur Freude. Aber dass der Herr (und sein Gericht!) nahe ist, dass er Teil meines Lebens sein will, so wie es eben ist, das ist immer und überall ein Grund zur Freude. „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ Auch das ist also eine Antwort auf die Frage: „Was sollen wir tun?“

Ich wünsche allen einen von Freude über die Nähe des Herrn erfüllten dritten Adventsonntag!


Ihr Pfarrer


Christoph Hartmüller

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