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Leben - Leben nach dem Tod (?!)

Erstellt von Christiane Kleemann-Gegenheimer, Pastoralreferentin | |   Impulse

"Es is noch käner zurick kumm!" "Doch!"

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Tage wie Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag - sie alle verweisen auf das Ende. Da liegt es nahe, das Leben selbst im Licht von Werden und Vergehen zu betrachten. Wir nähern uns dem Ende des Kirchenjahres - die Bibeltexte im Gottesdienst haben in dieser Zeit genau diese Fragen zum Thema:
Gibt es eine Auferstehung? Ist mit dem Tod nicht alles vorbei? Wie sieht es aus, dieses Leben nach dem Tod?
Fragen, die sich durch die Menschheitsgeschichte ziehen.
Auf die auch wir als Kirche keine naturwissenschaftlich überprüfbaren Antworten haben.

Doch wir haben Hinweise quer durch die Bibel. Finden solche auch in den heutigen Bibeltexten, die im katholischen Gottesdienst gelesen werden:
Im 2. Buch der Makkabäer (2 Makk 7, 1–2.7a.9–14) wird berichtet, dass sieben Brüder und die Mutter die schlimmsten Qualen bis zum Tod in Hoffnung ertragen können, "… weil der König der Welt uns zu einem neuen ewigen Leben auferwecken wird.“  Welch ein bewundernswerter und starker Glaube!
Die Grausamkeit dieser Erzählung wird im Gottesdienst aufgefangen durch das Schriftwort von Paulus, dass er an die Gemeinde in Thessalonich (2 Thess 2, 16 – 3, 5) schreibt: Der Herr ist treu - Jesus selbst schenkt uns und unseren Herzen Mut, um in Hoffnung gute Werke zu vollbringen.
Im Evangelium (Lk 20, 27–38) gibt Jesus den Sadduzäern, die nicht an die Auferstehung glauben eine bedenkenswerte Antwort, nämlich, dass Gott nicht ein Gott der Toten sei, wenn vom Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs die Rede ist. Mit Jesus haben wir die Garantie, dass mit dem Tod nicht alles endet.

"Es is noch käner zurick kumm" - ist ein Satz, den ich oft höre.

Doch!
Jesus kam zurück. Der Tod konnte ihn nicht halten, weil er Gott ist.

Nochmal zu den Hinweisen in der Bibel:
Jesus ging zum Vater, um seinen Freunden und allen, die glauben, eine Wohnung vorzubereiten, so sein Versprechen.
Das glaube ich - und so kann ich Kranke und Sterbende, und auch Angehörige und Trauernde begleiten.
Jesu Tod und Auferstehung zeigen mir: Nach dem Tod ist nicht alles aus - es gibt eine Brücke auf die andere Seite des Lebens - die Brücke der Liebe. Die Verstorbenen wohnen in unseren Herzen weiter und bleiben da ganz lebendig nahe. Doch nicht nur da, denn auch wir werden irgendwann vergehen und damit auch die Erinnerung an sie.
Bei Gott gibt es ein Leben - bleiben unsere Verstorbenen vital. Bei Ihm werden wir nicht entsorgt oder fortgeworfen oder gehen verloren.
Wir dürfen über die Brücke, die hier in unserem Leben ihren ersten Pfeiler hat, gehen. Jesus ist unser treuer Begleiter. Er empfängt uns mit offenen Armen, darauf dürfen wir uns verlassen.

Einen schönen, hoffnungsvollen Sonntag wünsche ich Ihnen!
Ihre Pastoralreferentin
Christiane Kleemann-Gegenheimer

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