Beim Bild von Jesus als gutem Hirten denke ich mir: Ich will kein Schaf sein, das irgendwie so vor sich hin blökt, recht sorglos sein Gras frisst und sich sonst nur wenig um seine Umwelt schert. Obwohl es manchmal vielleicht ganz entspannend wäre, die Gedanken nicht ständig kreisen zu lassen, sondern zur Ruhe zu kommen.
Klar – zur Ruhe kommen. In Coronazeiten. Zuhause – zwischen Wellensittichen, Kater, Tochter, Homeschooling, Haushalt und jeder Menge Videokonferenzen aus dem Homeoffice…
Und wie lautete der erste Vers aus Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Hmm, gerade jetzt mangelt es mir gewaltig an Nervenkostüm, an persönlichen Kontakten, an Umarmung, … Doch der Gedanke an den guten Hirten lässt mich gerade nicht los: Was verheißt mir Gott nochmal: Friede, Freude und Versorgung.
Das hört sich gut an – und ich finde heraus: trotz allem Jammern in Coronazeiten und trotz allem nervenaufreibenden Vorbereiten und Arbeiten mit neuer Technik, trotz Umstellung meines Alltags - mir geht es gut. Ich bin in der Lage, meinem Kind mit dem Unterrichtsstoff weiterzuhelfen. Ich habe einen Garten, also frisches Grün, um einfach mal tief durchatmen zu können. Hier gibt es keinen Mangel an Nahrung, ich bin sogar virtuell mit geistiger Nahrung mehr als gut versorgt. Ich habe einen Arbeitsplatz, an dem ich Gutes wirken und bewirken kann – weiterhin. Mit dem Fahrrad kann ich raus fahren – im Pfälzerwald Energie tanken.
Ja tatsächlich. Gott sorgt für mich. Das wird mir langsam immer klarer und ich freue mich – bin dankbar!
Und das möchte ich teilen, Ihnen mitteilen: Wo will mir Jesus als Hirte begegnen, im hier und jetzt? Hindert mich etwas daran, seine Einladung anzunehmen? Lassen Sie sich von dieser Frage durch den Tag geleiten!
Herzliche Grüße aus dem Homeoffice
Ihre Pastoralreferentin
Christiane Gegenheimer
