Zum Inhalt springen

Impulse zum Nachlesen

Hier können Sie einmal wöchentlich, jeweils am Sonntag  Impulse, Gebete, Anregungen und Gedanken eines Mitglieds vom Pastoralteam nachlesen.
Zu Beginn der Einschränkungen durch die Pandemie war dies viermal wöchentlich. Mittlerweile lesen Sie einmal pro Woche von uns. Wir hoffen, unsere Gedanken helfen Ihnen die Verbindung zur Kirchengemeinde zu halten, wenn Sie nicht persönlich vorbeikommen können.

Kehr um!

Erstellt von Christiane Kleemann-Gegenheimer, Pastoralreferentin | |   Impulse

Wohin? Wozu?

Am 2. Advent beschäftigen sich die biblischen Lesungstexte (Jes 11,1-10; Röm 15,4-9 und Mt 3,1-12) in unserer Liturgie mit dem Thema Umkehr.
Was heißt das jetzt konkret?
Umkehren, wohin?

Eigentlich bin ich doch auf dem Weg zu Gott hin.
Was fehlt denn jetzt noch?

Uns wird Friede in Aussicht gestellt.
Friede - Gerechtigkeit - Erkenntnis
Das steht uns vor Augen. Auch jetzt - in unsicheren Zeiten, in denen man nicht so recht weiß, wem zu trauen ist.

Mit dem Erlöser, dem Messias kommt genau das in die Welt - Friede, Gerechtigkeit, Erkenntnis. Die tiefe Sehnsucht des Menschen nach Weisheit, nach Einsicht, nach Rat und Stärke. Das alles wurde in Jesus Christus wahr. In einem, der sehnlichst erwartet wurde.
Ich sehe jedoch: sein Frieden wurde nicht zum Weltfrieden. Nicht alle wurden geheilt. Es wurde noch nicht einmal allen Gerechtigkeit zuteil.
Und so langsam dämmert es mir: Das Himmelreich ist angbrochen, doch noch nicht ganz da, weil es einen Auftrag gibt: Unser Bauauftrag lautet: Baut mit an einer gerechteren Welt.
Und es wird sie geben, die besseren Zeiten: Hoffnung wird durch die Erfüllung der Schrift in Jesus wach gehalten. Durch Geduld und Trost der Schrift kann diese Hoffnung wachsen, so schreibt Paulus. In Jesus ist Gottes Wort wahr geworden und für alle offensichtlich.
Und das können wir zeigen, wenn wir beispielsweise dankbar sind, wenn wir Gott preisen, wenn wir den Nächsten annehmen.

Wohin also soll ich nun umkehren?
Jesaja und Johannes sahen eine neue Wirklichkeit vor sich - sie träumten nicht nur davon, sondern sie forderten eine neue Geisteshaltung ein. Umkehr zu Gott als Abkehr von alten Gewohnheiten. Wir selbst können tatsächlich mitbauen an einer neuen Wirklichkeit: Mehr Gemeinsinn, mehr gerechtes Handeln, mehr Treue auch zu Gott, mehr Partei für die Armen, mehr Hören auf und Stöbern in Gottes Wort. Das wäre mal ein Anfang.
Wenn es besser werden soll, geht’s nicht so weiter wie bisher. Da ist klar, dass der Hunger nur zu bekämpfen ist, wenn in Produktion von Nahrungsmitteln, statt in die Rüstung investiert wird. Es ist mehr als augenfällig, dass wir nach für die Umwelt verträglicheren Wegen der Energiegewinnung suchen müssen. Die gerechte Verteilung der Güter unter uns Menschengeschwistern würde wohl helfen, Kriege zu verhindern.
Und das wäre dann der Anfang - der Anfang einer neuen Wirklichkeit.
Wir schaffen das nicht alleine - um das alles zu bewältigen brauchen wir Gott und auch einander.
Daher beginnen wir am besten schon mal im Kleinen. Loben, preisen und danken Gott im Gottesdienst, oder vor dem Essen. Nehmen uns Zeit für den Nächsten. Und bauen mit an seinem Himmelreich, indem wir damit beginnen, was dem Nächsten und der Schöpfung dient.

Auf geht's! Das machen wir gemeinsam!
Christiane Kleemann-Gegenheimer

Zurück
18729_veraenderung_by_dr_paulus_decker_pfarrbriefservice.jpg
Bild: Dr. Paulus Decker; In: Pfarrbriefservice.de