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Rosenkranzbeten

Erstellt von Pfarrer Harald Fleck, Kooperator | |   Impulse

– etwas für mich oder nur für alte Frauen?

Meditationen und Meditieren verbinden heute viele mit fernöstlichen Religionen und sind nicht selten davon begeistert.
Das Beten des Rosenkranzes wird eher als eine altertümliche Gebetsform für alte Frauen abqualifiziert.
Doch wenn man den Rosenkranz einmal näher betrachtet, dann ist das Beten des Rosen­kranzes durchaus eine Meditation, die eine gewisse Zeit der Einübung braucht und die im „Dabeibleiben“ und „Dranbleiben“ zu einer großen Tiefe führen kann.
Gemeinsam mit Maria, der Mutter Gottes, betrachten wir wichtige Gegebenheiten im Leben Jesu, ihres Sohnes. Angefangen von seiner Empfängnis im Schoß der Gottesmutter, über seine Geburt, sein öffentliches Wirken, sein Leiden und Sterben, sein Auferstehen und schließlich die Aufnahme seiner Mutter in den Himmel und ihrer Verherrlichung.
Eingebunden sind die jeweils 10 Ave Maria, die mit einem sogenannten Geheimnis (einem wichtigen Punkt im Leben Jesu) ergänzt weden, mit dem Vater unser, das jeweils vorangestellt ist und dem Ehre sei dem Vater, als Abschluß.
Durch das Wiederholen vertiefen sich die Stationen des Lebens Jesu tief in unserem Herzen und erfüllen es schließlich ganz. Wir nehmen uns zurück und lassen uns von ihm erfüllen.
Beim Beten des Rosenkranzes unterstützt uns die Gebetskette, die ebenfalls Rosenkranz genannt wird oder der Fingerrosenkranz in Form eines Ringes. Denn dadurch können wir uns ganz in die meditative Betrachtung vertiefen und müssen nicht mitzählen, sondern können den Rosenkranz einfach durch die Finger gleiten lassen und merken an den jeweiligen Perlen, wann die 10 Ave Maria zu Ende sind und das Vater unser gebetet wird.

Gerade im persönlichen Gebet empfiehlt es sich zu jedem einzelnen Geheimnis zunächst auch die passende Bibelstelle zu lesen und auf sich wirken zu lassen.
Der Monat Oktober wird auch als der Rosenkranzmonat bezeichnet, da besonders in ihm die Kirche das Beten des Rosenkranzes empfiehlt. Das schließt natürlich nicht aus, auch an den Tagen der anderen Monate immer (mal wieder) den Rosenkranz zu beten.
In unsere Gotteslob, dem Gesangbuch findet sich unter der Nummer 4 eine Gebetshilfe für die Anfänger, die sich einmal auf das Wagnis des christlichen Meditierens mit Hilfe des Rosenkranzes ein lassen wollen.

Ihr Kooperator
Harald Fleck, Pfarrer

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