An diesem Sonntag wird nun die letzte Kerze, die vierte Kerze am Adventskranz entzündet.
Nun ist es nicht mehr lange bis hin.
Nur, bis wohin?
Na, bis zum Fest, so hört man oft. Und jeder freut sich auf die freien Tage und dass der Weihnachtsstress endlich vorbei ist.
Der Weihnachtsstress?
Noch ist doch erst Advent. Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Sohnes Gottes, Vorbereitung auf seinen Geburtstag. Und da gilt es doch zuerst sich in Geduld zu üben und sich nicht stressen zu lassen.
Damit das mit der Geduld nicht zu schwierig wird, gibt es, meist für die Kinder, aber auch manch Erwachsener hat einen: den Adventskalender. Ab dem 1. Dezember, ein Türchen nach dem anderen. Und wie groß ist die Vorfreude auf das nächste Türchen. Diese Vorfreude hilft uns, dass wir nicht zu ungeduldig werden und sogleich alle Türchen öffnen.
Auch der Adventskranz will uns helfen geduldig zu sein. Eine Kerze nach der anderen und so leuchtet er mit der Zeit immer heller und schöner.
Das Brauchtum im Advent insgesamt hilft uns, uns in Geduld zu üben und lässt die Vorfreude immer mehr zunehmen:
- Da gibt’s den Brauch der Barbarazweige; die scheinbar toten Zweige, an ihrem Gedenktag geschnitten und in Wasser gestellt, erblühen an Weihnachten.
- Da gibt’s den hl. Nikolaus, der uns die Vorfreude etwas versüßt.
- Oder die hl. Luzia mit ihrem Lichterkranz auf dem Kopf, der es schon etwas heller sein lässt in unserem Alltag.
- Da gibt’s die Weihnachtsbeichte, in der wir all den angesammelten Ballast unserer Seele loswerden können, um in uns Platz zu machen für die Ankunft des Sohnes Gottes und von innen heraus strahlen zu können und so Licht in der Welt zu sein.
Gut genutzt ist die Zeit des Advents also keine stressige Vorweihnachtszeit, die mit Weihnachten endlich zu Ende ist. Ganz im Gegenteil. So genutzt ist die Zeit des Advents eine Zeit der Gnade, eine Zeit der Umkehr und Hinkehr. Und dann, ja dann kann endlich Weihnachten werden.
Noch eine gesegnete und ruhige Adventszeit wünscht Ihnen
Ihr Kooperator
Harald Fleck, Pfarrer
Danke für das Bild an Martha Gahbauer, In: Pfarrbriefservice.de
